Sich vollkommen selbst zu lieben – alle sprechen davon, aber so einfach ist das gar nicht. Es kann sogar immensen Druck aufbauen. Wäre es nicht ein Anfang, mit sich selbst Freundschaft zu schließen?
Inhalt:
- Warum fällt Selbstliebe so schwer?
- Sich lieben oder mit sich befreundet sein?
- 6 Tipps, um die Freundschaft mit sich selbst zu stärken
- Warum Selbstfreundschaft eine wichtige Grundlage für Beziehungen ist
Akzeptieren Sie sich mit all Ihren Schwächen! Lieben Sie sich selbst! Umarmen Sie Ihr inneres Kind! Ja, das Thema mit der Selbstliebe ist in aller Munde und scheint ein lohnendes Ziel zu sein. Unzählige Ratgeber versuchen uns zu vermitteln, dass wir nur dann eine glückliche Beziehung zu uns selbst und anderen führen können, wenn wir uns selbst trotz aller „Makel und Fehler“ lieben. Aber Hand aufs Herz: Spüren sie bei all den Zitaten und Ratschlägen rund um die Selbstliebe nicht auch einen Hauch von Selbstoptimierungswahn? Fakt ist: Es gibt kein Patentrezept, das es so einfach macht in die hundertprozentige Selbstliebe zu kommen. Und das ist auch ein sehr hoher Anspruch, der besonders in ernsten Lebenskrisen einen ziemlich großen Druck aufbauen kann. Wie wäre es stattdessen mit mehr Selbstakzeptanz und einem sanfteren Blick auf sich selbst? Aus diesem Grund möchten wir in diesem Beitrag ein bisschen Werbung für die Selbstfreundschaft machen.
Warum fällt Selbstliebe so schwer?
Selbstliebe wird oft als Basis für vieles im Leben propagiert und dennoch fällt es vielen Menschen schwer, sich so zu lieben, wie sie sind. Aber warum ist das so?
Sicher haben Sie schon einmal etwas vom sogenannten inneren Kritiker gehört. Passiert einem guten Freund ein Missgeschick, ermuntern wir ihn, ganz nach dem Motto: „Das kann passieren, beim nächsten Mal klappt´s besser.“ Mit uns selbst gehen wir bzw. unsere kritische innere Stimme oftmals viel härter ins Gericht als mit anderen Menschen. Wir erwarten von uns selbst viel mehr und kritisieren uns heftiger. Deshalb kann es helfen, statt dem großen Begriff der Selbstliebe, bei der Selbstfreundschaft anzusetzen. Denn auch sie kann uns – wenn wir einen gütigen und sanften Blick auf uns selbst richten – zu jeder Zeit Trost, Wertschätzung, Unterstützung, Vertrauen und Mut schenken.
Sich lieben oder mit sich befreundet sein?
„Liebe und Freundschaft sind schon bei den Beziehungen zwischen Zweien nicht dasselbe, so auch in der Beziehung zu sich selbst. Die Selbstfreundschaft neigt weniger zu leidenschaftlichen Übertreibungen und erlaubt mehr Distanz zu sich selbst“, so der deutsche Philosoph Wilhelm Schmid in seinem Buch „Selbstfreundschaft – wie das Leben leichter wird“. Er vertritt die Ansicht, dass Selbstliebende nach Vollkommenheit und Perfektion streben und so über kurz oder lang Gefahr laufen, von sich selbst enttäuscht zu werden.
Sein diplomatischer Gegenvorschlag ist – wie der Buchtitel schon verrät – die Selbstfreundschaft. Dabei geht es darum, sich in seiner Gesamtheit wahrzunehmen, sich selbst zu akzeptieren und zu wissen, dass man sich auf sich selbst verlassen kann – auch wenn die inneren und äußeren Umstände gerade alles andere als perfekt sind. Klingt alles schon ein bisschen humaner, oder?
Aber wie wird man sich selbst ein guter Freund, eine gute Freundin?
6 Tipps, um die Freundschaft mit sich selbst zu stärken
- Gehen Sie auf ein Solo-Date!
Wer Zeit mit sich selbst verbringt, kann besser in sich hineinspüren und auf seine Bedürfnisse achten. Wer sich selbst auf einen Kaffee oder einen Spaziergang ausführen kann, macht sich unabhängiger von anderen und stärkt damit obendrein sein Selbstbewusstsein. - Notieren Sie sich einmal die gemeisterten Herausforderungen in Ihrem Leben, auf die sie stolz sind
Ein einfaches Tool, um das Selbstwertgefühl und die eigene Resilienz zu steigern. Alternativ können Sie sich auch am Ende des Tages notieren, was Ihnen alles gut gelungen ist. - Kultivieren Sie eine neue Fehler-Kultur für sich
Niemand ist perfekt. Vergegenwärtigen Sie sich immer wieder, dass Fehler menschlich sind und Sie deshalb nicht weniger liebenswert sind. Misserfolge können eine lehrreiche Erfahrung darstellen und Chancen bieten. - Umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihnen wohlgesonnen sind
Spüren Sie nach einem Treffen mit Freunden oder Familienmitgliedern einmal in sich hinein: wer gibt oder raubt Ihnen Energie? - Fragen Sie nach Hilfe und nehmen Sie Unterstützung an
Für die Menschen um sich herum sind Sie stets erreichbar und helfen gerne. Aber gilt das auch für Sie? Vieles fühlt sich leichter an, wenn Sie wissen, dass Sie es nicht allein tun müssen.
- Gehen Sie auf ein Solo-Date!
Beobachten Sie Ihre Gedanken
Zähmen Sie Ihren inneren Kritiker und lenken Sie Ihren inneren Dialog in schwierigen Situationen bewusst in eine positive Richtung. Das gelingt Ihnen vielleicht auch mit Mantren oder Affirmationen (z.B. „Ich schaffe das und glaube an mich“ oder „ich bin nicht meine Gedanken – ich habe Vertrauen, alles wird gut“)
Warum Selbstfreundschaft eine wichtige Grundlage für Beziehungen ist
Jede Beziehung zu anderen spiegelt auch die Beziehung zu einem selbst: Gehen wir selbst liebevoll mit uns um, sind wir wohlwollender mit anderen und spüren instinktiv, welche Menschen uns guttun und welche wir besser nicht in unserem Leben haben möchten. Menschen, die mit sich selbst verbunden sind und ein gesundes Selbstwertgefühl haben, suchen sich demnach eher bindungsfähige Partner*innen aus und führen gesunde Beziehungen und Ehen.
Aufbauend darauf, wie wir mit uns selbst umgehen, wie wir auf unsere Bedürfnisse hören, Grenzen setzen und im Einklang mit unseren Werten leben, zeigen sich auch die Beziehungen zu anderen Menschen.
Behandeln wir uns selbst nicht gut, lassen wir es möglicherweise zu, dass die Menschen in unserem Umfeld dies ebenfalls nicht tun. Wir finden uns dann nicht selten in toxischen Arbeitsumgebungen, akzeptieren ungesunde Familiendynamiken oder vergiftete Partnerschaften.
Ist das gerade Ihr Thema? Wir von Liebling + Schatz begleiten Sie in der Beratung von Paar zu Paar oder einzeln gerne dabei, sich selbstehrlich mit sich selbst und Ihrer Partnerschaft auseinanderzusetzen. Aufgrund unserer jahrelangen Praxiserfahrung wissen wir, dass es auf diesem Wege möglich ist, die Beziehungsqualität zu verbessern oder endlich den oder die Partner*in anzuziehen, der/die zu Ihnen passt. Wenn Sie unsere Unterstützung wünschen, kontaktieren Sie uns!
Sie möchten gerne mehr über eine Paartherapie bei uns erfahren? Dann schauen Sie gerne einmal hier vorbei.