Liebling + Schatz sprechen über Gleichberechtigung in der Partnerschaft

DAS GESPRÄCH ALS PFLEGEMITTEL FÜR PAARE

Die Kommunikation ist zwischen Paaren oft ein konfliktreiches Thema. Dabei gibt es einfache Mittel, um wieder ins Gespräch zu kommen.

Keine Frage: Wie jemand kommuniziert, hängt auch davon ab, was er von seiner Familie mit auf den Weg bekommen hat: Ist Streiten normal? Wird eher geschwiegen? Was darf ich tatsächlich mitteilen, ohne sanktioniert zu werden? Kann ich mir nur Gehört verschaffen, wenn ich provoziere?

Natürlich ist aber auch der Faktor Zeit – also meist: fehlende Zeit – in sehr vielen Partnerschaften ein Problem. Beide arbeiten, beide haben vielleicht noch eigene Hobbys, treffen sich mit Freunden, sind kulturell interessiert. Wo soll man da auch noch Zeit für echte Paar-Kommunikation unterbringen?

Unter echter Kommunikation verstehen wir nicht die organisatorischen Fragen im Alltag, auch wenn die zweifelsohne absolut wichtig sind. Wir meinen die inhaltliche und persönliche Kommunikation. Gedanken über sich selbst und über das Leben in der Beziehung. Wie geht es mir? Was habe ich erlebt? Was beschäftigt mich, was macht mir Sorge?

Um diese tiefgehende Kommunikation wieder in Gang zu bringen, gibt es eine tolle Methode, Paargespräch genannt. Es bringt Partner einander wieder näher, weil es wie ein Update über das Innenleben des anderen ist.

Wichtig dabei ist, dass man die Regeln einhält. Und die sehen so aus: Man nimmt sich 30 Minuten Zeit füreinander. Und damit das auch tatsächlich stattfindet, trägt man sich die Termine wie einen Zahnarzttermin oder ein Treffen mit Freunden in den Kalender ein.

Wichtig dabei: Man sollte sich wirklich sicher sein, dass man in dieser Zeit ungestört ist . Also keine klingelnde Smartphones in der Nähe und keine Kinder, die eventuell Durst oder Schnupfen haben.

Jeder Partner hat genau 15 Minuten Zeit. Stellt den Timer eures Handys, solange das im Flugmodus bleibt!

Worum es geht: Ihr sprecht über EUCH selbst und darüber wie es euch geht. Nur Ich-Botschaften, keine Vorwürfe an den anderen, keine versteckte Kritik. Der andere soll erfahren, wie es dir geht – und nicht, was der andere „verbrochen“ hat.

Nach 15 Minuten – der Satz darf noch zu Ende gesprochen werden – wechselt ihr. Der andere ist dran.

Was nicht geht: den Sprechenden unterbrechen, Fragen stellen, interpretieren.

Bist du als zweiter dran, solltest du nicht die Gedanken des anderen aufgreifen: Bleibe bei dir oder stelle nur kurz etwas aus deiner Sicht dar. Es soll kein Pingpong der Rechtfertigungen sein. Das kennen die meisten Paare ja eh zur Genüge…

Setzt euch beim Paargespräch offen und freundlich zueinander hin. Haltet, wenn möglich, Blickkontakt (auf alle Fälle derjenige, der zuhört).

Wem nichts einfällt: Wartet einfach, bis euch Gedanken kommen, die ihr mitteilen wollt. Und wenn mal ein paar Minuten Schweigen ist: auch nicht schlimm.

Nach dem Paargespräch, das manche unserer Kollegen auch Zwiegespräch nennen, wird das Gesagte weder diskutiert oder gewertet noch analysiert. Es darf einfach so stehen bleiben.

Und beim nächsten Mal ist derjenige als Erster dran, der als Zweites gesprochen hat.

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