4 Tipps zu einer Beziehung

DIE VIER APOKALYPTISCHEN REITER DER LIEBE

Der amerikanische Psychologe und Paarberater John Gottman hat die Kommunikation und den Streit von Paaren systematisch vermessen. Mit erstaunlichen Ergebnissen.

In seinem Buch „Die Vermessung der Liebe“ erzählt Gottman, dass er in seinem „Love Lab“ schon 3000 Paaren beim Reden und Streiten zugesehen hat, um dabei gleichzeitig ihre Körperfunktionen zu messen: Puls, Herzschlag, Stresshormon. Und hat dabei hat sich bestätigt, was er eigentlich eh schon wusste: Dass Streiten für eine Beziehung höchst schädlich ist.

Bei der Art des Streitens hat Gottman vier Punkte herausgefiltert, die die Beziehung eines Paares dramatisch vergiften können – und sie in Anlehnung an die Bibel, der Apokalypse von Johannes, „die vier apokalyptischen Reiter“ genannt.Bei der Art des Streitens hat Gottman vier Punkte herausgefiltert, die die Beziehung eines Paares dramatisch vergiften können – und sie in Anlehnung an die Bibel, der Apokalypse von Johannes, „die vier apokalyptischen Reiter“ genannt.

Es sind:

  1. Kritik
  2. Rechtfertigung
  3. Abwertung/Verachtung
  4. Mauern/Rückzug

Was es bedeutet, den Partner zu kritisieren?

Es geht nicht um die Kritik an sich. Neutral etwas anzumerken, ist völlig in Ordnung. Das Problem ist, das Kritik meist auch eine Rechtfertigung provoziert und damit eine Kommunikationsspirale in Gang setzt. Wichtig ist außerdem die Dosis: Die Forschungen des Psychologieprofessors Gottman zeigen, dass ein Mal Kritisieren so viel wiegt wiegt wie fünf Mal Loben. Wer also seine Partnerin oder seinen Partner kritisiert, müsste 5 Dinge in petto haben, um diesen Anwurf auszugleichen. Damit sich der Kritisierte wieder auf Augenhöhe fühlt.

Wenn Kritik zum Beziehungsstachel wird
Sich kritisieren lassen zu müssen, ist eh schon etwas, was keiner besonders mag. Ist die Kritik aber unangebracht oder generalisiert, dann geht sie richtig geht unter die Haut. „Nie tust du…“, „Immer machst du…“ „Jedes Mal, wenn du …“, jeder von uns kennt diese Phrasen. Sie sind mehr als Kritik, weil sie auch auf die Persönlichkeit des Gegenübers abzielen. Se sind ein direkter Angriff, den wir oft nur noch reflexartig abwehren. Wir Therapeuten nennen diese Art von Kritisieren auch: einen Beziehungsstachel setzen.

Was also macht der Partner, wenn er Kritik und Vorwurf hört? Er wird die Kritik abwehren, sich rechtfertigen. Wahrscheinlich sogar zum Gegenangriff übergehen. „Aber das stimmt doch gar nicht!“ Oder: „Ich komm ja nie dazu, weil … du …“ oder: „Ich wollte, musste aber…“ Das wiederum wird den Kritisierer ärgern, weil dieser sich nicht ernst genommen fühlt. Weil es ja etwas gibt, was ihn am anderen oder am Tun des anderen ärgert. Also zündet dieser wiederum die nächste Eskalationsstufe:

Er wertet den Partner ab, zeigt seine Geringschätzung: „Typisch, dass du nie fertig wirst!“ Oder „Jetzt hör auf mit deinen Ausreden, es ist doch immer das gleiche! Die kriegst es einfach nicht gebacken.“ Auch Augen verdrehen, eine abfällige Handbewegung machen oder sarkastisch lachen, bringt dem Gescholtenen zum Ausdruck: „Ich verachte dich oder dein Tun, ich habe dafür nichts übrig“. Die Stimmung zwischen dem Paar ist mehr als frostig. Sie ist antarktisch.

Foto: Unsplash/Jeremy Cai

Kontakt Liebling + Schatz

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!

Wir sind bis 20.09.24 im Urlaub und können Ihre Mail leider nicht beantworten. Wir bitten um Ihr Verständnis.