BEZIEHUNG: AUSEINANDERGELEBT – WAS TUN?

Dass in Beziehungen nach einer Weile nicht mehr alles so rosarot ist wie zu Beginn, ist völlig normal. Doch was, wenn wir nur noch nebeneinanderher leben, uns auseinandergelebt haben? Liebling & Schatz weiß Rat.

Inhalt:

  • Warum leben sich Paare auseinander
  • Mögliche Zeichen fürs auseinanderleben
  • Auseinandergelebt: was tun?
  • Trennen oder bleiben?

Am Anfang freuen sich Frischverliebte noch über jede freie Minute, die sie miteinander verbringen können. Jede noch so kurze Nachricht der Partnerperson zaubert ein Lächeln ins Gesicht. Dass diese erste Verliebtheitsphase vorbeigeht, ist ganz normal. Egal, ob nach einem Jahr Partnerschaft oder nach 20 Jahren Ehe: Sobald sich Desinteresse an dem:der anderen einschleicht, es gar an Spannung und Leidenschaft fehlt und man nur noch im Alltag „funktioniert“, stellen sich viele Paare (oder zumindest eine Person in der Partnerschaft) die Frage, ob sie sich auseinandergelebt haben. Sitzen die Partner:innen dann in der Praxis vor uns, steht meist die nächste Frage im Raum: „Wird das wieder was oder sollten wir uns besser trennen?“

Wie merken wir denn, ob das nur eine Phase ist? Und was können wir dagegen tun, wenn wir uns auseinanderleben?

Warum leben sich Paare auseinander?

Egal, ob es um Zärtlichkeit, Sex, Kommunikation oder gemeinsame Zeit geht – am Anfang ist die Beziehung quasi ein Selbstläufer. Der Hormoncocktail, mit dem wir in der ersten Phase einer Partnerschaft überflutet werden, lässt jedoch mit der Zeit nach, der Alltag mit seinen vielfältigen Herausforderungen verlangt wieder zunehmend unsere Aufmerksamkeit. Und zu Ihrer Beruhigung: Das ist auch gut so. Denn sonst wären wir langfristig kaum in der Lage, uns anderen wichtigen Dingen des Lebens zu widmen. 

Vor allem Menschen mit einem unsicheren Bindungsstil kann es Angst machen, wenn sich die Partnerschaft verändert. Dabei muss dies keineswegs gleich auf eine Trennung hindeuten. Vermutlich befinden Sie sich nicht mehr in der euphorischen Anfangsphase der Beziehung. Stattdessen beginnen Sie, Liebe und Bindung aufzubauen.

Das bedeutet aber auch, dass es nun aktiven Einsatz von beiden Seiten braucht. Die Beziehung muss gepflegt werden, um lebendig zu bleiben. Ist dies nicht der Fall, kann selbst die liebevollste Verbindung ins Wanken geraten.

Mögliche Zeichen fürs Auseinanderleben

Selbst Paare mit einem starken „Wir-Gefühl“ können sich durch verschiedene Umstände entfremden. Diese Veränderung passiert meist schleichend – weshalb es zunächst gar nicht auffällt, dass man als Paar dabei ist, sich auseinanderzuleben. Es gibt aber Anzeichen dafür:

  1. Sie fühlen sich manchmal einsam in der Partnerschaft
  2. Kein Interesse an gemeinsamen Unternehmungen
  3. Flucht in die Arbeit
  4. Sie haben oft das Gefühl, dass Ihr:Ihre Partner:in Sie nicht mehr sieht und wahrnimmt
  5. Sie sprechen nicht mehr über das, was Sie beschäftigt
  6. Streit wird entweder vermieden oder nicht konstruktiv ausgetragen
  7. Es gibt es kaum noch Zärtlichkeiten
  8. Sorgen, Probleme, Stress und Alltag lassen kaum mehr Platz für Momente, in denen Sie Innigkeit spüren.
  9. Sie zweifeln daran, ob es überhaupt noch echteGefühle zwischen Ihnen gibt und befürchten, dass Sie nur noch aus Gewohnheit zusammen sind.
  10. Zunehmende Wut auf den:die Partner:in oder Enttäuschung
  11. Sie glauben, dass Sie mit einem anderen Menschen mehr Liebe und Zufriedenheit erleben könnten
  12. Es kommt zum Seitensprung

Auseinandergelebt: Was tun?

Wer bei den genannten Anzeichen bereits mehrmals innerlich genickt hat, dem würden wir zunächst diese drei SOS-Tipps ans Herz legen:

 

  • Aufpassen, welche Prioritätenkünftig gesetzt werden
  • Überlegen, was hintenangestellt werden kann
  • Bewusst „nein“ sagen, wenn Hobbies, Freunde oder Job keine Zeit mehr für die Beziehung lassen

 

Beziehung braucht Pflege, sie ist kein Selbstläufer

 

Außerdem kommt es nicht darauf an, so viel wie möglich miteinander zu unternehmen, sondern vielmehr wieder wohlwollender mit seinem Gegenüber zu werden, sich wertschätzend und fürsorglich zu zeigen, um so wieder zueinander zu finden.

Trennen oder bleiben?

Manchmal ist die Situation schon etwas akuter. Statt sich dann pauschal zu fragen: „Trennen oder bleiben?“, macht es Sinn der Ursache für das Auseinanderleben erst einmal auf den Grund zu gehen:

  1. Was fehlt Ihnen in der Partnerschaft wirklich?
  2. Haben Sie offen und ehrlich mit Ihrem:Ihrer Partner:in darüber gesprochen?
  3. Haben Sie versucht, das gemeinsam zu ändern oder sitzen Sie das Problem still aus?

Je genauer Sie erkennen, was Ihnen wirklich fehlt, umso präziser und schneller lässt sich das ändern.

Wir von Liebling + Schatz können aufgrund unserer langjährigen Praxiserfahrung sagen: Menschen, die vor einer Trennung nicht wirklich alles in ihrer Macht Stehende versucht haben, um die Beziehung noch zu retten, haben im Nachhinein häufig mit Zweifeln und Selbstvorwürfen zu kämpfen.

Es lohnt sich in jedem Fall, vor der Entscheidung für ein finales Ende des gemeinsamen Weges noch einen ernsthaften Versuch zu starten, die Beziehung wieder auf ein stabiles Fundament zu stellen.

Die wichtigste Voraussetzung ist dabei: Beide Partner:innen haben noch Interesse daran, die Beziehung weiter zu führen. Es liegt in Ihrer Hand, etwas zu verändern. Wenn Sie unsere Unterstützung wünschen, kontaktieren Sie uns gerne!

Sie möchten gerne mehr über eine Paartherapie bei uns erfahren? Dann schauen Sie einmal hier vorbei.

Foto Credit: Alexas Photos/Unsplash

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